Steuereinnahmen der Gemeinden
Steuerkraft-Kopfquoten der Gemeinden bis 2023
Von 2022 auf 2023 kam es landesweit - im Gegensatz zu den beiden Vorjahren 2021 und 2022 - aufgrund der wirtschaftlichen Stagnation 2023 und trotz der weiterhin hohen Inflation zu keinem weiteren Anstieg der Steuereinnahmen der Gemeinden sondern sogar zu einem marginalen Rückgang um -0,1%, und zwar zum Einen trotz des deutlichen weiteren Zuwachses bei der Kommunalsteuer (Anteil fast ein Viertel) um +8,5%, aber besonders wegen des Rückgangs bei den (anteilsmäßig mit etwa zwei Drittel entscheidenden) Ertragsanteilen um -2,4% durch sinkende Gesamtsteuereinnahmen, während die Grundsteuer (Anteil 5,1%) in etwa gleich blieb (+0,2%), die sonstigen Abgaben (Anteil 4,1%) aber um beachtliche 11,1% abgenommen haben, wobei speziell letz-tere durch die 2020 erfolgte Umstellung der Rechnungsabschlüsse auf die VRV 2015 kaum mehr mit den Werten davor vergleichbar sind.
Die Steuerkraft-Kopfquote (Steuereinnahmen pro Einwohner) ist landesweit von 1.740 € (2022) auf 1.733 € (2023) um -0,4% im Vergleich etwas mehr gefallen, da es wieder zu einem leichten Bevölkerungszuwachs vom 31.10.2020 auf 31.10.2021 - mit Auswirkung auf die Kopfquote - gekommen ist.
Im Bezirksvergleich liegen bei der Steuerkraft-Kopfquote die städtischen Industriebezirke der Obersteiermark (plus Graz-Umgebung) recht gut, allen voran jedoch weiterhin klar die Landeshauptstadt Graz, die fast ein Drittel aller steiermarkweiten Abgaben und Steuern des Gemeindebereichs auf sich vereint und durch die Anwendung aktueller - weiter steigender - Einwohnerzahlen profitiert (bei den Gesamteinnahmen).
Auf den hinteren Plätzen finden sich fast ausschließlich Agrarbezirke, mit Hartbeerg-Fürstenfeld, Leibnitz, Murau, der Südoststeiermark, aber auch Voitsberg (letzter Platz), als Schlusslichter.
Bei einer Reihung der Gemeinden nach der Kopfquote liegen Großgemeinden, bedeutende Industriestandorte, Tourismuszentren und Bezirkshauptstädte auf den vordersten Plätzen, wobei die ersten 2 - wie in den Vorjahren - Raaba-Grambach und Lannach lauten. Graz ist 2023 von Platz 6 auf Platz 8 gefallen, am Ende der Wertung findet man fast durchwegs Kleingemeinden mit hoher Agrarquote.
In nur 74 von 286 steirischen Gemeinden (2022 in 285) kam es 2023 zu einem Anstieg der Steuereinnahmen pro Einwohner, am meisten in Wundschuh (Bezirk Graz-Umgebung) mit +12,0%.
Bezüglich der Kopfquote gibt es bundesweit ein deutliches West-Ost-Gefälle, die höchsten Quoten findet man (ohne Wien) in den westlichen Bundesländern, allen voran Salzburg, gefolgt von Vorarlberg und danach Tirol, auf den letzten Plätzen liegen die südlichen und östlichen Bundesländer Kärnten, Steiermark, Niederösterreich und etwas abgeschlagen das Burgenland, wobei die Steiermark auch 2023 knapp hinter Kärnten auf Platz 6 (ohne Wien) liegt.
Weitere Informationen sind in unserer Publikation 10/2024 - Steiermark: Steuerkraft-Kopfquoten 2023 - Land-Bezirke-Gemeinden - veröffentlicht.