Haushalts- und Äquivalenzeinkommen in der Steiermark
Einkommen bei EU-SILC
Laut EU-SILC 2023 beträgt das mittlere verfügbare Netto-Jahreseinkommen (Median) der steirischen Haushalte im Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2023 etwa 42.000 Euro (genau 42.006 Euro). Das schwächste Einkommensviertel verfügt dabei über maximal 25.766 Euro jährlich, während dem stärksten Einkommensviertel zumindest 64.017 Euro zur Verfügung stehen.
Das mittlere Jahresäquivalenzeinkommen (dieses entspricht einem bedarfsgewichteten Netto-Pro-Kopf-Einkommen pro Jahr) der Steirerinnen und Steirer beträgt im Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2023 demnach knapp 30.000 Euro (genau 29.645 Euro, das sind 2.470 Euro monatlich).
Einkommen und Armutsgefährdung
Einkommen ist einer der wichtigsten Indikatoren für die Messung von Armut. Da der materielle Lebensstandard einer Person viel mehr vom gemeinsamen Einkommen eines Haushaltes abhängt, als vom Personeneinkommen, arbeitet EU-SILC mit dem Konzept des Haushaltseinkommens.
Haushaltseinkommen
Das verfügbare Haushaltseinkommen erfasst das Netto-Gesamteinkommen des Haushaltes vom vorigen Kalenderjahr. D.h. wurde die Befragung im Jahr 2023 durchgeführt, betreffen die Angaben über ihr Einkommen das Kalenderjahr 2022.
Das verfügbare Jahreseinkommen eines Privathaushaltes errechnet sich aus dem Sekundäreinkommen zuzüglich erhaltener Privattransfers weniger geleisteter Privattransfers. Das Sekundäreinkommen setzt sich zusammen aus dem Markteinkommen (aus Erwerbstätigkeit und/oder Kapitalbesitz), den Pensionen und Sozialleistungen abzüglich Steuern und Sozialabgaben. Als Privattransfers werden Alimente, Unterhaltszahlungen und freiwillige Unterstützungen zwischen Haushalten deklariert. EU-SILC ist die einzige Datenquelle in Österreich, bei der Informationen über das Einkommen der Haushalte zur Verfügung stehen. Dadurch kann unter anderem auf den Lebensstandard ganzer Haushalte geschlossen werden.
Die Berechnung des verfügbaren Haushaltseinkommens wird in folgender Weise durchgeführt:
Erwerbseinkommen aus unselbständiger und selbständiger Erwerbstätigkeit
+ Kapitalerträge (Zinsen und Dividenden, Einkommen aus Vermietung und Verpachtung)
+ Pensionen (Eigen-, Hinterbliebenenpensionen, Pflegegeld, etc.)
+ Sozialtransfers (Arbeitslosengeld, Familienleistungen, Wohnbeihilfen, etc.)
- Steuern und Sozialabgaben
+/- regelmäßige Privattransfers (Alimente, Unterhaltszahlungen, etc.)
= verfügbares Haushaltseinkommen
Hochgerechnet auf rund 563.000 Haushalte steht einem steirischen Haushalt nach EU-SILC 2023 im Mittel ein Netto-Jahreseinkommen von 42.006 Euro zur Verfügung. Im Österreichvergleich liegt die Steiermark etwas über dem Bundesdurchschnitt von 41.826 Euro.
Eine differenziertere Betrachtung zeigt, dass das schwächste Einkommensviertel in der Steiermark über maximal 25.766 Euro im Jahr verfügt, während das stärkste Einkommensviertel zumindest 64.017 Euro bezieht.
Die folgende Tabelle stellt die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte laut EU-SILC in der Steiermark und Österreich seit 2008 dar:
Äquivalenzeinkommen
Das Äquivalenzeinkommen bezeichnet das gewichtete verfügbare Haushaltseinkommen. Damit soll der Lebensstandard von Haushalten unterschiedlicher Zusammensetzung (Anzahl der Personen und Altersstruktur) vergleichbar gemacht werden. Dahinter steckt die Annahme, dass es mit zunehmender Haushaltsgröße zu einer Kostenersparnis bei Fixkosten (z.B. Wohnkosten) kommt, weil diese auf mehrere Personen aufgeteilt werden können.
Zur Gewichtung des Haushaltseinkommens wird die so genannte EU-Skala (modifizierte OECD-Skala), die auch bei EU-Berichterstattungen zur Anwendung kommt, verwendet. Den Referenzpunkt (oder Konsumäquivalent) bildet eine allein lebende erwachsene Person. Der Ressourcenbedarf für jeden weiteren Erwachsenen beträgt 0,5 Konsumäquivalente und für jedes Kind unter 14 Jahren 0,3 Konsumäquivalente. Der Gesamtbedarf eines Haushaltes besteht dann aus dem konstanten (fixen) Haushaltsbedarf (= 0,5 Konsumäquivalente) und dem Bedarf der jeweiligen Haushaltsmitglieder.
Das äquivalisierte Haushaltseinkommen ergibt sich dann, wenn man das verfügbare Haushaltseinkommen durch die Summe der Konsumäquivalente des Haushaltes dividiert. Dieses Äquivalenzeinkommen gilt als Indikator für den materiellen Lebensstandard jedes einzelnen Haushaltsmitgliedes und drückt jenen Lebensstandard aus, den ein Einpersonenhaushalt mit diesem Einkommen erzielen kann.
Gemäß EU-SILC 2023 liegt das gewichtete Median-Nettojahresäquivalenzeinkommen der Steirerinnen und Steirer im Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2023 pro Kopf bei 29.645 Euro. Monatlich verfügen die Steirer damit im Mittel über 2.470 Euro.
Der Österreichvergleich zeigt, dass das Äquivalenzeinkommen der Steirer etwas über dem Bundesdurchschnitt von 28.905 Euro liegt.
Die folgende Tabelle stellt das Äquivalenzeinkommen laut EU-SILC in der Steiermark und Österreich seit 2008 dar:
In unregelmäßigen Abständen werden die Zahlen zu Armut und Lebensbedingungen in der Steiermark in den Steirischen Statistiken näher vorgestellt. Im Heft 2/2023 sind diverse Auswertungen über die Armut und Lebensbedingungen in der Steiermark 2021 zu finden.