Umweltorientierte Produktion und Dienstleistungen 2016
(The Environmental Goods and Services Sector - EGSS)
Die endgültigen Ergebnisse weisen für die Steiermark im Jahr 2016 im Bereich der umweltorientierten Produktion und Dienstleistung einen Umweltumsatz von 6,6 Mrd. Euro (Österreich: 34,0 Mrd. Euro), eine Bruttowertschöpfung von 2,5 Mrd. Euro (Österreich: 13,4 Mrd. Euro) sowie einen Umweltexport von 2,7 Mrd. Euro (Ö: 9,9 Mrd. Euro) aus.
- 35.775 Beschäftigte waren 2016 in der Steiermark in diesen Wirtschaftsbereichen tätig. 39,1% des Umweltumsatzes (Ö: 38,0%), 40,7% der Bruttowertschöpfung (Ö: 41,7%) beziehungsweise 40,3% der Umweltexporte (Ö: 27,3%) entfielen auf Umweltschutzaktivitäten. Diese wurden von 46,4% der Umweltbeschäftigten (Ö: 49,3%) erbracht.
- Des Weiteren wurden 60,9% des Umsatzes (Ö: 62,0%), 59,3% der Bruttowertschöpfung (Ö: 58,3%) sowie 59,7% der Exporte (Ö: 72,7%) von 53,9% der Beschäftigten (Ö: 50,7%) über das Ressourcenmanagement erwirtschaftet.
- 31,8% der Umweltbeschäftigten (Ö: 38,0%) waren 2016 im Dienstleistungsbereich (inkl. Hilfstätigkeiten) aktiv und erzielten dabei 25,9% des Umweltumsatzes (Ö: 36,7%), 29,9% der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung (Ö: 43,0%) respektive 3,7% der Umweltexporte (Österreich 7,0%).
- 25,4% des Umsatzes (Ö: 29,4%), 25,4% der Bruttowertschöpfung (Ö: 28,3%), 7,7% der Exporte (Ö: 15,6%) und 35,6% der Beschäftigten (39,5%) betrafen die Herstellung umweltfreundlicher Güter.
- Verbundene Güter kamen auf 6,5% des Umsatzes (Ö: 7,5%), 5,9% der Bruttowertschöpfung (Ö: 6,3%), 5,6% der Exporte (Ö: 9,4%) sowie 4,8% der Beschäftigten (Ö: 5,7%).
- End-of-pipe Technologien erbrachten 6,5% des Umsatzes (Ö: 4,3%), 5,7% der Bruttowertschöpfung (Ö: 3,6%) beziehungsweise 12,9% der Exporte (Ö: 10,2%) mit 3,6% der Beschäftigten (Ö: 2,8%).
- Integrierte (saubere) Technologien erwirtschafteten 35,7% des Umsatzes in der Steiermark (Ö: 22,0%), 33,1% der Bruttowertschöpfung (Ö: 18,9%) sowie 70,1% der Umweltexporte (Ö: 57,9%). 24,3% der Beschäftigten (Ö: 14,0%) waren in diesem Bereich tätig.
- Die Energie dominiert die Umweltwirtschaft: das „Management der Energieressourcen" erbrachte 2016 mit 37,2% der Beschäftigten (Ö: 37,1%) 49,8% des Umsatzes bzw. 3.282 Mio. Euro der Umweltwirtschaft (Ö: 50,9%). Die Bruttowertschöpfung machte einen Anteil von 47,1% (1.168 Mio. Euro) an der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung aus (Ö:46,4%). Die Exporte lagen bei einem Anteil von 55,2% (1.502 Mio. Euro) der gesamten Umweltexporte (Ö: 66,9%).
- Der Bereich Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser beinhaltet als Umweltgut unter anderem die Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft. Mit 15,0% der Umweltbeschäftigten (Ö: 19,3%) - im Vergleich zu 4,0% des Umweltumsatzes (Ö: 5,5%), 4,5% der Bruttowertschöpfung (Ö: 6,6%) beziehungsweise 1,4% der Exporte (Ö: 2,4%) - ist dieser Bereich sehr beschäftigungsintensiv. Die klassischen Umweltschutzaktivitäten Gewässerschutz und Abfallwirtschaft generierten ebenfalls bedeutende Umsatz-, Bruttowertschöpfungs-, Export- und Beschäftigtenanteile.
- Unter Einbeziehung der unselbständig Beschäftigten im öffentlichen Verkehr gab es 2016 in der Steiermark 39.606 (Ö: 210.359) Umweltbeschäftigte.
- Im Jahr 2016 war der Wirtschaftsbereich: „Herstellung von Waren" für 52,7% (35,1% der Beschäftigten) des Umweltumsatzes verantwortlich, gefolgt von „Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen" mit 13,1% (12,9% der Beschäftigten), „Bau" mit 9,1% (9,7% der Beschäftigten) und Land- und Forstwirtschaft mit 9,0% (24,9% der Beschäftigten) (siehe Grafik).
Tabelle: Entwicklung Umweltwirtschaft 2008-2016
Grafik: Steiermark 2016, Umwelteinsatz nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Grafik: Steiermark 2016, Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Begriffserklärung:
Verbundene Güter dienen direkt und ausschließlich dem Umweltschutz bzw. dem Ressourcenmanagement, z.B. Komponenten von Abwasseranlagen wie etwa Filter
End-of-pipe (nachsorgende) Technologien dienen der Kontrolle, Behandlung und Beseitigung von Umweltverschmutzung und Ressourcenabbau (beispielsweise Kläranlagen).
Integrierte („saubere") Technologien sind weniger umweltverschmutzend bzw. ressourceneffizienter als entsprechende konventionelle Technologien und Produktionsprozesse (z.B. Solaranlagen).