Umweltorientierte Produktion und Dienstleistungen 2017
(The Environmental Goods and Services Sector - EGSS)
Die endgültigen Ergebnisse weisen für die Steiermark im Jahr 2017 im Bereich der umweltorientierten Produktion und Dienstleistung einen Umweltumsatz von 6,8 Mrd. Euro (Österreich: 36,5 Mrd. Euro), eine Bruttowertschöpfung von 2,6 Mrd. Euro (Österreich: 14,3 Mrd. Euro) sowie einen Umweltexport von 2,9 Mrd. Euro (Ö: 10,8 Mrd. Euro) aus.
- 35.958 Beschäftigte waren 2017 in der Steiermark in diesen Wirtschaftsbereichen tätig. 41,4% des Umweltumsatzes (Ö: 39,8%), 44,0% der Bruttowertschöpfung (Ö: 44,7%) beziehungsweise 40,9% der Umweltexporte (Ö: 26,5%) entfielen auf Umweltschutzaktivitäten. Diese wurden von 49,0% der Umweltbeschäftigten (Ö: 52,6%) erbracht.
- Des Weiteren wurden 58,6% des Umsatzes (Ö: 60,2%), 56,0% der Bruttowertschöpfung (Ö: 55,3%) sowie 59,1% der Exporte (Ö: 73,5%) von 51,0% der Beschäftigten (Ö: 47,4) über das Ressourcenmanagement erwirtschaftet.
- 36,8% der Umweltbeschäftigten (Ö: 43,9%) waren 2017 im Dienstleistungsbereich (inkl. Hilfstätigkeiten) aktiv und erzielten dabei 28,7% des Umweltumsatzes (Ö: 39,2%), 36,6% der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung (Ö: 46,4%) respektive 4,0% der Umweltexporte (Österreich 7,7%).
- Verbundene Güter kamen auf 6,3% des Umsatzes (Ö: 7,5%), 5,3% der Bruttowertschöpfung (Ö: 5,8%), 5,8% der Exporte (Ö: 9,5%) sowie 4,9% der Beschäftigten (Ö: 5,8%).
- 22,8% des Umsatzes (Ö: 26,6%), 22,1% der Bruttowertschöpfung (Ö: 26,2%), 7,5% der Exporte (Ö: 14,7%) und 29,1% der Beschäftigten (33,4%) betrafen die Herstellung umweltfreundlicher Güter.
- End-of-pipe Technologien erbrachten 6,2% des Umsatzes (Ö: 4,2%), 5,4% der Bruttowertschöpfung (Ö: 3,5%) beziehungsweise 11,4% der Exporte (Ö: 9,3%) mit 3,7% der Beschäftigten (Ö: 2,8%).
- Integrierte (saubere) Technologien erwirtschafteten 36,0% des Umsatzes in der Steiermark (Ö: 22,5%), 30,6% der Bruttowertschöpfung (Ö: 18,2%) sowie 71,4% der Umweltexporte (Ö: 58,9%). 25,5% der Beschäftigten (Ö: 14,0%) waren in diesem Bereich tätig.
- Die Energie dominiert die Umweltwirtschaft: das „Management der Energieressourcen" erbrachte 2017 mit 37,3% der Beschäftigten (Ö: 35,9%) 48,6% des Umsatzes (bzw. 3.300 Mio. Euro) der Umweltwirtschaft (Ö: 49,7%). Die Bruttowertschöpfung machte einen Anteil von 43,6% (1.145 Mio. Euro) an der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung aus (Ö: 44,0%). Die Exporte lagen bei einem Anteil von 54,4% (1.553 Mio. Euro) der gesamten Umweltexporte (Ö: 67,5%).
- Der Bereich Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser beinhaltet als Umweltgut unter anderem die Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft. Mit 14,8% der Umweltbeschäftigten (Ö: 19,8%) - im Vergleich zu 4,7% des Umweltumsatzes (Ö: 6,6%), 5,9% der Bruttowertschöpfung (Ö: 8,9%) beziehungsweise 1,6% der Exporte (Ö: 2,4%) - ist dieser Bereich sehr beschäftigungsintensiv. Die klassischen Umweltschutzaktivitäten Gewässerschutz und Abfallwirtschaft generierten ebenfalls bedeutende Umsatz-, Bruttowertschöpfungs-, Export- und Beschäftigtenanteile.
- Unter Einbeziehung der unselbständig Beschäftigten im öffentlichen Verkehr gab es 2017 in der Steiermark 39.873 (Ö: 214.340) Umweltbeschäftigte.
- Im Jahr 2017 war der Wirtschaftsbereich „Herstellung von Waren" für 52,6% (36,7% der Beschäftigten) des Umweltumsatzes verantwortlich, gefolgt von „Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen" mit 13,4% (13,0% der Beschäftigten), „Bau" mit 9,5% (10,0% der Beschäftigten) und Information und Kommunikation mit 6,9% (8,9% der Beschäftigten).
Tabelle: Entwicklung Umweltwirtschaft 2008-2017
Grafik: Steiermark 2017, Umwelteinsatz nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Grafik: Steiermark 2017, Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Begriffserklärung:
Verbundene Güter dienen direkt und ausschließlich dem Umweltschutz bzw. dem Ressourcenmanagement, z.B. Komponenten von Abwasseranlagen wie etwa Filter
End-of-pipe (nachsorgende) Technologien dienen der Kontrolle, Behandlung und Beseitigung von Umweltverschmutzung und Ressourcenabbau (beispielsweise Kläranlagen).
Integrierte („saubere") Technologien sind weniger umweltverschmutzend bzw. ressourceneffizienter als entsprechende konventionelle Technologien und Produktionsprozesse (z.B. Solaranlagen).