Umweltorientierte Produktion und Dienstleistungen 2018
(The Environmental Goods and Services Sector - EGSS)
Die endgültigen Ergebnisse weisen für die Steiermark im Jahr 2018 im Bereich der umweltorientierten Produktion und Dienstleistung einen Produktionswert von 7,7 Mrd. Euro (Österreich: 41,2 Mrd. Euro), eine Bruttowertschöpfung von 2,9 Mrd. Euro (Österreich: 16,6 Mrd. Euro) sowie einen Umweltexport von 3,5 Mrd. Euro (Ö: 13,1 Mrd. Euro) aus.
- 34.884 Beschäftigte waren 2018 in der Steiermark in diesen Wirtschaftsbereichen tätig. 50,1% des Produktionswertes (Ö: 41,9%), 49,8% der Bruttowertschöpfung (Ö: 45,3%) beziehungsweise 54,6% der Umweltexporte (Ö: 30,9%) entfielen auf Umweltschutzaktivitäten. Diese wurden von 52,0% der Umweltbeschäftigten (Ö: 53,7%) erbracht.
- Des Weiteren wurden 49,9% des Produktionswertes (Ö: 58,1%), 50,2% der Bruttowertschöpfung (Ö: 54,7%) sowie 45,4% der Exporte (Ö: 69,1%) von 48,0% der Beschäftigten (Ö: 46,3) über das Ressourcenmanagement erwirtschaftet.
- 37,9% der Umweltbeschäftigten (Ö: 45,7%) waren 2018 im Dienstleistungsbereich (inkl. Hilfstätigkeiten) aktiv und erzielten dabei 28,4% des Produktionswertes (Ö: 39,8%), 34,5% der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung (Ö: 46,3%) respektive 4,8% der Umweltexporte (Österreich 8,4%).
- Verbundene Güter kamen auf 7,4% des Produktionswertes (Ö: 8,5%), 6,1% der Bruttowertschöpfung (Ö: 6,5%), 6,1% der Exporte (Ö: 10,4%) sowie 5,3% der Beschäftigten (Ö: 6,0%).
- 28,7% des Produktionswertes (Ö: 25,6%), 23,2% der Bruttowertschöpfung (Ö: 22,8%), 21,4% der Exporte (Ö: 18,0%) und 30,1% der Beschäftigten (31,7%) betrafen die Herstellung umweltfreundlicher Güter.
- End-of-pipe Technologien erbrachten 6,1% des Produktionswertes (Ö: 3,8%), 6,0% der Bruttowertschöpfung (Ö: 3,6%) beziehungsweise 10,4% der Exporte (Ö: 8,1%) mit 3,9% der Beschäftigten (Ö: 2,7%).
- Integrierte (saubere) Technologien erwirtschafteten 29,3% des Produktionswertes in der Steiermark (Ö: 22,3%), 30,2% der Bruttowertschöpfung (Ö: 20,9%) sowie 57,4% der Umweltexporte (Ö: 54,9%). 22,9% der Beschäftigten (Ö: 13,9%) waren in diesem Bereich tätig.
- Die Energie dominiert die Umweltwirtschaft: das „Management der Energieressourcen" erbrachte 2018 mit 33,3% der Beschäftigten (Ö: 33,4%) 39,4% des Produktionswertes bzw. 3.016 Mio. Euro der Umweltwirtschaft (Ö: 46,5%). Die Bruttowertschöpfung machte einen Anteil von 37,0% (1.082 Mio. Euro) an der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung aus (Ö: 42,0%). Die Exporte lagen bei einem Anteil von 40,2% (1.403 Mio. Euro) der gesamten Umweltexporte (Ö: 63,0%).
- Der Bereich Gewässerschutz, Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser beinhaltet als Umweltgut unter anderem die Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft. Mit 20,1% der Umweltbeschäftigten (Ö: 26,2%) - im Vergleich zu 10,6% des Produktionswertes (Ö: 14,1%), 12,7% der Bruttowertschöpfung (Ö: 17,4%) beziehungsweise 3,4% der Exporte (Ö: 5,1%) - ist dieser Bereich sehr beschäftigungsintensiv.
- Unter Einbeziehung der unselbständig Beschäftigten im öffentlichen Verkehr gab es 2018 in der Steiermark 38.906 (Ö: 218.278) Umweltbeschäftigte.
- Im Jahr 2018 war der Wirtschaftsbereich: „Herstellung von Waren" für 55,8% (34,0% der Beschäftigten) des EGSS-Produktionswertes verantwortlich, gefolgt von „Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen" mit 12,4% (9,6% der Beschäftigten), „Bau" mit 9,9% (9,4% der Beschäftigten) und Information und Kommunikation mit 7,8% (9,8% der Beschäftigten).
Tabelle: Entwicklung Umweltwirtschaft 2008-2018
Grafik: Steiermark (EGSS) 2018, Umwelteinsatz nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Grafik: Steiermark (EGSS) 2018, Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Begriffserklärung:
Verbundene Güter dienen direkt und ausschließlich dem Umweltschutz bzw. dem Ressourcenmanagement, z.B. Komponenten von Abwasseranlagen wie etwa Filter
End-of-pipe (nachsorgende) Technologien dienen der Kontrolle, Behandlung und Beseitigung von Umweltverschmutzung und Ressourcenabbau (beispielsweise Kläranlagen).
Integrierte („saubere") Technologien sind weniger umweltverschmutzend bzw. ressourceneffizienter als entsprechende konventionelle Technologien und Produktionsprozesse (z.B. Solaranlagen).