Umweltorientierte Produktion und Dienstleistungen 2020
(The Environmental Goods and Services Sector - EGSS)
Die endgültigen Ergebnisse weisen für die Steiermark im Jahr 2020 im Bereich der umweltorientierten Produktion und Dienstleistung einen Produktionswert von 7,5 Mrd. Euro (Österreich: 42,3 Mrd. Euro), eine Bruttowertschöpfung von 2,9 Mrd. Euro (Österreich: 16,7 Mrd. Euro) sowie einen Umweltexport von 3,5 Mrd. Euro (Ö: 13,1 Mrd. Euro) aus.
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35.874 Beschäftigte waren 2020 in der Steiermark in diesen Wirtschaftsbereichen tätig. 53,0% des Produktionswertes (Ö: 42,3%), 51,3% der Bruttowertschöpfung (Ö: 44,8%) beziehungsweise 61,9% der Umweltexporte (Ö: 32,8%) entfielen auf Umweltschutzaktivitäten. Diese wurden von 54,4% der Umweltbeschäftigten (Ö: 53,6%) erbracht.
- Des Weiteren wurden 47,0% des Produktionswertes (Ö: 57,7%), 48,7% der Bruttowertschöpfung (Ö: 55,2%) sowie 38,1% der Exporte (Ö: 67,2%) von 45,6% der Beschäftigten (Ö: 46,4) über das Ressourcenmanagement erwirtschaftet.
- 38,4% der Umweltbeschäftigten (Ö: 46,6%) waren 2020 im Dienstleistungsbereich (inkl. Hilfstätigkeiten) aktiv und erzielten dabei 28,4% des Produktionswertes (Ö: 40,3%), 35,8% der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung (Ö: 46,5%) respektive 4,3% der Umweltexporte (Österreich 8,6%).
- Verbundene Güter kamen auf 5,0% des Produktionswertes (Ö: 7,1%), 4,1% der Bruttowertschöpfung (Ö: 5,6%), 4,6% der Exporte (Ö: 8,5%) sowie 4,4% der Beschäftigten (Ö: 5,8%).
- 30,7% des Produktionswertes (Ö: 27,1%), 26,7% der Bruttowertschöpfung (Ö: 25,4%), 26,5% der Exporte (Ö: 20,3%) und 31,1% der Beschäftigten (31,1%) betrafen die Herstellung umweltfreundlicher Güter.
- End-of-pipe Technologien erbrachten 7,9 % des Produktionswertes (Ö: 4,2%), 6,8% der Bruttowertschöpfung (Ö: 3,9%) beziehungsweise 13,4% der Exporte (Ö: 8,6%) mit 4,0% der Beschäftigten (Ö: 2,9%).
- Integrierte (saubere) Technologien erwirtschafteten 27,5% des Produktionswertes in der Steiermark (Ö: 21,3%), 26,6% der Bruttowertschöpfung (Ö: 18,7%) sowie 51,2 der Umweltexporte (Ö: 54,0%). 22,1% der Beschäftigten (Ö: 13,7%) waren in diesem Bereich tätig.
- Die Energie dominiert die Umweltwirtschaft: das „Management der Energieressourcen" erbrachte 2020 mit 32,1 % der Beschäftigten (Ö: 34,5%) 38,4% des Produktionswertes bzw. 2.865 Mio. Euro der Umweltwirtschaft (Ö: 47,6%). Die Bruttowertschöpfung machte einen Anteil von 38,0% (1.113 Mio. Euro) an der umweltbezogenen Bruttowertschöpfung aus (Ö: 44,5%; 7,4 Mrd. Euro). Die Exporte lagen bei einem Anteil von 34,3% (1.196 Mio. Euro) der gesamten Umweltexporte (Ö: 61,4%; 8,1 Mrd. Euro).
- Der Bereich Gewässerschutz, Schutz und Sanierung von Boden, Grund- und Oberflächenwasser beinhaltet als Umweltgut unter anderem die Produkte aus der ökologischen Landwirtschaft. Mit 20,6% der Umweltbeschäftigten (Ö: 26,2%) - im Vergleich zu 14,2% des Produktionswertes (Ö: 15,2%), 15,8% der Bruttowertschöpfung (Ö: 17,6%) beziehungsweise 9,1% der Exporte (Ö: 6,4%) - ist dieser Bereich sehr beschäftigungsintensiv.
- Unter Einbeziehung der unselbständig Beschäftigten im öffentlichen Verkehr gab es 2020 in der Steiermark 40.134 (Ö: 227.223) Umweltbeschäftigte.
- Im Jahr 2020 war der Wirtschaftsbereich: „Herstellung von Waren" für 53,6% (33,5% der Beschäftigten) des EGSS-Produktionswertes verantwortlich, gefolgt von „Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen" mit 12,7% (9,5% der Beschäftigten), „Bau" mit 11,4% (10,5% der Beschäftigten) und Information und Kommunikation mit 7,1% (9,0% der Beschäftigten).
Tabelle: Entwicklung Umweltwirtschaft 2008-2020
Grafik: Steiermark (EGSS) 2020, Produktionswert nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Grafik: Steiermark (EGSS) 2020, Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen, Anteil in %
Bericht: Steiermark (EGSS) 2020
Begriffserklärung:
Verbundene Güter dienen direkt und ausschließlich dem Umweltschutz bzw. dem Ressourcenmanagement, z.B. Komponenten von Abwasseranlagen wie etwa Filter.
End-of-pipe (nachsorgende) Technologien dienen der Kontrolle, Behandlung und Beseitigung von Umweltverschmutzung und Ressourcenabbau (beispielsweise Kläranlagen).
Integrierte („saubere") Technologien sind weniger umweltverschmutzend bzw. ressourceneffizienter als entsprechende konventionelle Technologien und Produktionsprozesse (z.B. Solaranlagen).